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 Hier können Sie unsere Aktionen, Veranstaltungen mit Bilder nach Jahren gestaffelt wiederfinden!


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Hier werden wir die Bilder vom laufendem Jahr 2024 dann zeigen!

Zum dritten "Winterabend im Museum" am Donnerstag, 14. März, 17 Uhr, lädt das Museum der Stadt Gladbeck herzlich nach Wittringen ein.


Spannung garantiert der Vortrag von Stefan Kötz, M.A., der über einen bemerkenswerten Münzfund berichtet. Fast 35.000 Münzen wurden 2002 bei Sanierungsarbeiten im Gebäude der Städtischen Musikschule am Bernskamp entdeckt. Früher befand sich dort der Sitz der Königlich Preußischen Berginspektion II. Die Münzen waren in einem zugemauerten Hohlraum unter einer Kellertreppe versteckt und stammen aus einem Kriegsgefangenenlager des Ersten Weltkriegs, das sich am Luftschacht 5 in Gladbeck-Ellinghorst befand. Bei Kriegsende führte das 1915 errichtete Lager über 900 Insassen, die auf allen fünf Zechen in Gladbeck arbeiteten. Insgesamt vier Kriegsgefangenenlager gab es während des Ersten Weltkriegs in Gladbeck. Die Münzen mit eigener Prägung waren ausschließlich im Lager als Zahlungsmittel gültig, was die Fluchtversuche der Insassen erschweren und ihre Kontaktaufnahme mit der Außenwelt einschränken sollte.


Stefan Kötz hat sich eingehend mit dem Lagergeld und seiner Geschichte befasst. Er ist Wissenschaftlicher Referent (Kurator) für das Münzkabinett des LWL-Museums für Kunst und Kultur / Westfälisches Landesmuseum in Münster sowie Referent für Münzfundpflege bei der LWL-Archäologie für Westfalen.


Der Vortrag begleitet die aktuelle Sonderausstellung des Museums, die sich mit der systematischen Tötung von Menschen mit Behinderungen im Nationalsozialismus auseinandersetzt. Das Museum der Stadt Gladbeck hat die Wanderausstellung der Sächsischen Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein durch einen lokalgeschichtlichen Teil erweitert, der sich mit den Tätern und Opfern von Zwangssterilisationen und NS-"Euthanasie" sowie deren Gedenkkultur befasst. Grundlage bilden die Forschungen und Veröffentlichungen von Manfred Samen sowie weitere Recherchen von Matthias Dudde zu Horst Schumann, einem NS-"Euthanasie"- und KZ-Arzt, der nach dem Krieg mehrere Jahre unbehelligt als Arzt in Gladbeck lebte und praktizierte. Schumann leitete die NS-"Euthanasie"-Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein und verantwortete die Ermordung von 13.720 Patienten sowie von mindestens 1.031 Häftlingen aus Konzentrationslagern. Er floh 1951 aus Deutschland und lebte zuletzt in Ghana, als er 1966 an die Bundesrepublik ausgeliefert wurde. Ein Gerichtsprozess wurde 1970 krankheitsbedingt abgebrochen. Schumann starb 1983 in Frankfurt am Main. Zur Erinnerung an die Gladbecker "Euthanasie"-Opfer errichtete die Stadt Gladbeck am neuen Rathaus eine Gedenkstätte, die der Düsseldorfer Installationskünstler Paul Schwer gestaltete.

 

Der Dortmunder Historiker Matthias Dudde, M.A., hat an zahlreichen Ausstellungs- und Veröffentlichungsprojekten mitgewirkt. Sein Promotionsprojekt an der Universität Trier behandelt "Die kommunalen Verwaltungseliten in den kreisfreien Städten des Rheinisch-Westfälischen Industriebezirks 1873 bis 1935". Matthias Dudde ist seit 2007 Mitglied im Bundesverband freiberuflicher Kulturwissenschaftler e.V. (BfK). Seit 2017 engagiert er sich als Vorstandsmitglied für das Forum Geschichtskultur an Ruhr und Emscher e.V. und seit 2019 als Vorstandsmitglied für die Fitz Hüser-Gesellschaft e.V.

 

Der Eintritt ist frei.

"Silikose" lautet der medizinische Fachausdruck für den "schleichenden Tod" oder "Bergmannsfluch", hervorgerufen durch den Steinkohlenbergbau im Ruhrgebiet, der die Energie für das deutsche Wirtschaftswunder lieferte. Die Staublunge forderte unter den Bergleuten mehr Opfer als Grubenunglücke und Arbeitsunfälle. Ursache war der Staub, den die Bergleute beim Kohleabbau untertage einatmeten. Dies führte oft zu einer Vernarbung des Lungengewebes. Die Folgen waren Husten, Atemnot, Lungeninfektionen, Tod durch Ersticken, Herzversagen oder Tuberkulose. Heilbar war die Silikose nicht. Sie konnte aber durch die Bekämpfung der Ursachen eingedämmt werden. 

 

Dr. Daniel Trabalski, Referent in der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrats in Köln, hat in seiner am Lehrstuhl für Zeitgeschichte der Ruhr-Universität-Bochum entstandenen Dissertation die Geschichte der Krankheit, den darum entstandenen Arbeitsschutz und das Versicherungswesen erforscht. In seinem Vortrag zeigt er, wie die deutsche Öffentlichkeit mit dieser Herausforderung umging und welche Rolle die Wissenschaft bei der Lösung des Problems spielte.

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