"Silikose" lautet der medizinische Fachausdruck für den "schleichenden Tod" oder "Bergmannsfluch", hervorgerufen durch den Steinkohlenbergbau im Ruhrgebiet, der die Energie für das deutsche Wirtschaftswunder lieferte. Die Staublunge forderte unter den Bergleuten mehr Opfer als Grubenunglücke und Arbeitsunfälle. Ursache war der Staub, den die Bergleute beim Kohleabbau untertage einatmeten. Dies führte oft zu einer Vernarbung des Lungengewebes. Die Folgen waren Husten, Atemnot, Lungeninfektionen, Tod durch Ersticken, Herzversagen oder Tuberkulose. Heilbar war die Silikose nicht. Sie konnte aber durch die Bekämpfung der Ursachen eingedämmt werden.
Dr. Daniel Trabalski, Referent in der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrats in Köln, hat in seiner am Lehrstuhl für Zeitgeschichte der Ruhr-Universität-Bochum entstandenen Dissertation die Geschichte der Krankheit, den darum entstandenen Arbeitsschutz und das Versicherungswesen erforscht. In seinem Vortrag zeigt er, wie die deutsche Öffentlichkeit mit dieser Herausforderung umging und welche Rolle die Wissenschaft bei der Lösung des Problems spielte.